Aktuelle Statistiken zu Krediten

Shopping - auch durch Kredite [© EpicStockMedia - Fotolia.com]

Die Aufnahme von Krediten in Deutschland steigt immer mehr. Das freut zum einen die Kreditwirtschaft - und natürlich die gesamte Wirtschaft durch gesteigerte Konsume. Was der Verbraucher vor der Kreditaufnahme beachten sollte, wollen wir Ihnen hier darlegen.

Doch zunächst zu den reinen Zahlen.
Laut SCHUFA wurden 2013 in Deutschland 7,7 Millionen Kreditverträge geschlossen. Das sind 40.000 mehr als noch 2012. Insgesamt stieg die Zahl der Kredite in den vergangenen zehn Jahren um 50 Prozent. Dabei sind die Kreditnehmer sehr verantwortungsbewusst mit ihrer Schuld und es gibt kaum Kreditausfälle: Insgesamt werden 97,5 Prozent der aufgenommenen Kredite reibungslos zurückgezahlt. Dies ist selbstverständlich auch der Vorsicht und den Vergabekriterien der Kreditinstitute zu verdanken.

Die demnach 2,5 Prozent Ausfälle sind laut Auskunft der SCHUFA in der Regel auf immer die gleichen tragischen Ereignisse zurückzuführen: Krankheit, Arbeitslosigkeit und Scheidung.

Besonderes Augenmerk legen die Statistiker auf die Zielgruppe zwischen 25 und 45 - die sogenannte "Generation Rushhour". Zwar lässt sich diese nicht vereinheitlichen, jedoch kann gesagt werden, dass in dieser Lebensspanne die Grundsteine der eigenen Zukunft hinsichtlich Familie und Karriere gelegt werden. Außerdem ist gerade in dieser Generation der Wunsch nach technischen Geräten besonders hoch. Dafür werden auch zunehmend Kredite aufgenommen. Jedoch wird auch an anderer Stelle auf Güter verzichtet, die früher noch selbstverständlicher waren - zum Beispiel das eigene Auto. Gerade in den Großstädten mit dem öffentlichen Nahverkehr und Carsharing-Angeboten ist die Notwendigkeit und auch das Statusbedürfnis eines eigenen Fahrzeugs nicht mehr so hoch wie früher.

Die SCHUFA (also die Schutzgemeinschaft für allgemeine Kreditsicherung) sammelt Daten über die Kreditwürdigkeit der Deutschen. Sie ist im Besitz von knapp 500 Millionen Einzeldaten von über 66 Millionen natürlichen Personen. Damit ist die SCHUFA Marktführer und wird in den meisten Fällen bei einem Kreditantrag um eine entsprechende Auskunft (welche in einen Score mündet) ersucht.

Kreditaufnahme
Bevor ein Kredit aufgenommen wird, sollte in jedem Fall die eigene finanzielle Situation gründlich und ehrlich beleuchtet werden. Ein Kredit ist nichts was man spontan aus dem Bauch heraus aufnimmt. Spätestens beim Kreditantrag werden die regelmäßigen monatlichen Einnahmen und Verbindlichkeiten gegenübergestellt. Kommt ihr unterm Strich heraus, dass der Antragsteller sich die künftigen monatlichen Raten nicht oder nur schwer leisten kann, wird der Kredit im Regelfall nicht gewährt.

Dem monatlichen Nettoeinkommen (inklusive ggf. Kindergeld und sontigen Einkünften) müssen die regelmäßigen Ausgaben gegenübergestellt werden. Oft werden hier jährliche (z.B. Versicherungen, Mitgliedsbeiträge) und unregelmäßige Ausgaben (z.B. Kosten für Reifenwechsel, Friseur, Urlaub) vergessen. Auch ein Puffer für unvorhersehbare Posten, wie kaputte Haushaltsgeräte, Strafzettel oder die Autowerkstatt sollten eingebaut werden. Monatliche Ausgaben sind neben der Warmmiete und den Nebenkosten (z.B. Strom), die laufenden Kosten für das Auto (Benzin, Rate, Versicherung), Monatskarten, Handy/Telefon/Internet, Versicherungen, evt. Unterhaltszahlungen und Kreditraten auch die Lebenshaltungskosten (also die Kosten für Nahrung, Kleidung, Körperpflege, Genussmittel etc.).

Die Differenz aus den Einnahmen und Ausgaben sollte halbiert werden. Dies ist die maximal bequem stemmbare monatliche Ratenbelastung. Daraus kann dann der Wunschkreditbetrag berechnet werden.

Ranking der besten und schlechtesten Schuldner in Deutschland
Die SCHUFA veröffentlicht auch regelmäßig ein Städteranking über die Qualität der Schuldner. Berücksichtigt wird die historische Entwicklung bei Zahlungsausfällen, Privatinsolvenzen und angemahnte Außenstände sowie eine Prognose über die zukünftige Bonität.

Hier die demnach schlechtesten Städte:
Pirmasens, Wilhelmshaven, Bremerhaven, Mönchengladbach, Duisburg, Gelsenkirchen, Neumünster, Delmenhorst, Herne, Offenbach am Main

Und hier die Hitliste der Schuldnerqualität nach Bundesländern:
Bayern, Baden-Württemberg, Hessen, Hamburg, Rheinland-Pfalz, Sachsen, Thüringen, Niedersachsen, Brandenburg, Saarland, Schleswig-Holstein, Nordrhein-Westfalen, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen-Anhalt, Berlin, Bremen


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