EZB senkt den Leitzins auf 0,05 Prozent

Die Europäische Zentralbank (EZB) hat auf ihrer heutigen Ratssitzung den Leitzins unerwartet auf 0,05 - also fast Null Prozent gesenkt. Das ist ein neues Rekordtief. Erst im Juni wurde er auf 0,15 Prozent festgelegt.

Mit diesem Instrument soll die Konjunktur in der Eurozone angekurbelt werden. Zum Leitzins können sich Banken bei der EZB Geld leihen. Damit werden auch Konsumenten- und Gewerbekredite günstiger.

Der Strafzins, der erst im Juni eingeführt wurde und für das Ansammeln von Geldern bei der EZB bezahlt werden muss, wurde von 0,1 auf 0,2 Prozent angehoben. Damit soll ebenso die Kreditwirtschaft und die Vergabepolitik der Kreditinstitute verbessert werden.

Mit der Angst einer Deflation aufgrund der derzeitigen Inflation von 0,3 Prozent (Zielmarke der EZB ist 2 Prozent) wurde dieser Schritt gewählt. Niedrige Zinsen verbilligen Kredite und führen so zu mehr Investitionen und kurbeln so die Wirtschaft an. Diese stagnierte im Frühjahr in der Eurozone. Falls es zu einer Deflation - also einer Abwärtsspirale der Preise durch alle Warengruppen - kommen sollte, würden Investitionen und Anschaffungen weiter verzögert in der Erwartung weiterer Preissenkungen. Dies würde die wackelige Konjunkturerholung in Europa zum Kippen bringen.

Nach der Senkung des Leitzinses verbilligte sich der Europreis auf 1,3037 Dollar. Das ist der niedrigste Wert seit Juli 2013. Aufwärts ging es für den DAX.


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