Kredite - Definition und Wissenswertes

Was sind Kredite? Wie funktioniert ein Kredit? Welche Arten gibt es?

Definition: Was ist ein Kredit?

Ein Kredit ist die Überlassung von Geld oder Sachen auf Zeit zum Gebrauch. Typische Vertreter sind z.B. der Darlehensvertrag oder der Abzahlungskauf. Der Kredit ist gewöhnlich mit Zinsen belastet – das heißt, der Kreditnehmer muss mehr Geld zurückzahlen als er bekommen hat.

Das Wort Kredit stammt vom lateinischen Verb credere ab, was (ver)trauen oder glauben bedeutet. Der Kredit bedeutet damit einerseits das Vertrauen in die Bereitschaft etwas nach Absprache und fristgemäß zu begleichen. Andererseits ist der Kredit selbst das Synonym für die Geld- oder Sachgüter sowie auch für die Stundung oder das Guthaben.

Das paradoxe an einem Kredit ist: Wer ihn nicht braucht, bekommt ihn ohne Probleme..

Die allgemeine Redewendung "bei jemandem Kredit haben" bedeutet hingegen, dass man bei jemandem Vertrauen genießt - oder "etwas gut hat". Im engeren Sinne, dass man zahlungsfähig und kreditwürdig ist. Im weiteren Sinne bezeichnet das die Geschäftsehre und ist eine wirtschaftliche Wertschätzung. Diese Kreditwürdigkeit findet auch im Strafgesetzbuch (StGB § 187) hinsichtlich der Verleumdung Erwähnung, welche jemanden Kredites zu gefährden geeignet ist.

Wie funktioniert ein Kredit? Was kostet ein Kredit?

Wenn ein gebräuchlicher Kredit aufgenommen wird, so leiht eine Bank oder ein anderer Kreditgeber einen bestimmten Betrag für eine festgelegte Zeit zu einem vereinbarten Zins. Der Kreditnehmer verpflichtet sich zur pünktlichen Rückzahlung des Kredites (meistens in monatlichen Raten).

Das Mindestalter für Kreditverträge beträgt dabei 18 Jahre. Die Bank prüft zudem, ob der Antragsteller kreditwürdig ist und verlangt die Vorlage von Sicherheiten (im Regelfall sind dies die letzten drei Gehaltsnachweise). Diese Sicherheiten können die Kreditkonditionen (Höhe des Kredits, Zinssatz) beeinflussen. In den Kreditkonditionen sind neben dem Zinssatz (Nominal- und Effektivzinssatz), der Auszahlung (Höhe und Zeitpunkt), der monatlichen Rate und der Laufzeit ggf. auch weitere Bedingungen für die Rückzahlung des Kredits (z.B. Sondertilgungen) vermerkt.

Was ist der Unterschied zwischen Darlehen und Kredit?

Im normalen Sprachgebrauch werden Kredite und Darlehen gern synonym genutzt. Prinzipiell meinen beide auch das Gleiche - es gibt aber einige wichtige Unterschiede oder Merkmale, welche wir im Folgenden herausarbeiten möchten:

  • Beide - also Kredite und Darlehen -  bezeichnen die zeitweise Ausleihe von Geld oder Sachen.
  • Der Kreditnehmer erhält das Eigentum am Darlehensgegenstand und kann die Sache oder das Geld frei verwenden und verbrauchen, da sie nicht in gleicher Form zurückzugeben sind (was bei der Geldleihe sowieso unsinnig wäre).
  • Im jeweiligen Vertrag ist dann die Art und Weise der Rückzahlung bzw. Rückerstattung, die Kosten (Gebühren, Zinsen) sowie die Bedingungen des Vertragsverhältnisses geregelt.
  • Darlehen sind nur eine Unterform von Krediten bzw. eine Variante eines Kredits.
  • Kredite werden nach ihrer Laufzeit in kurzfristige (bis ein Jahr), mittelfristige (ein bis vier Jahre) sowie langfristige Kredite (ab vier Jahren Laufzeit) unterschieden; zu den langfristigen Krediten gehören auch die Darlehen, welche mit der langen Laufzeit einhergehend in der Regel für die Beschaffung größerer Summen genutzt werden (z.B. als Hypothekendarlehen für die Immobilienfinanzierung)
  • Darlehen sind ein schuldrechtlicher Vertrag zwischen einem Darlehensgeber und dem Darlehensnehmer, welcher die Überlassung zur Nutzung von Geld oder Sachen gegen entsprechend vereinbarte Gebühren und regelt. Einen gesetzlichen Rahmen erhalten Darlehensverträge durch die §§ 488 ff. des BGB. Grundsätzlich sind Darlehen auch als Dauerschuldverhältnis anzusehen.
  • Bei Sachdarlehen, welche für die Leihe von vertretbaren Sachen nach § 607 BGB geschlossen werden, kann - im Gegensatz zur Miete oder Pacht - durch den Übergang des Eigentums die Sache verbraucht oder auch veräußert werden. Am Ende des Darlehensverhältnisses ist dann eine gleichwertige Sache oder, wenn vereinbart, der Geldwert der Sache zurückzugeben.
  • Bei Gelddarlehen ist die Auszahlung der Summe in Teilbeträgen (Tranchen, Teilvalutierungen) üblich, welche z.B. bei einem Hausbau für verschiedene Bauabschnitte genutzt werden. Damit sichert sich der Darlehensgeber auch vor einer unsachgemäßen Nutzung und damit einer fehlenden Sicherung des Darlehens ab.

Kreditarten

Hier führen wir die häufigsten Kreditarten für Sie auf:

  • Barkredite werden durch eine Kreditlinie auf einem Konto eingeräumt. Häufigste Formen: Dispositionskredit (Dispokredit), Verfügungskredit (oder Abrufkredit)
  • Darlehen
    Die häufigste Form von Krediten. Ein Darlehen ist die vertraglich gebundene Gebrauchsüberlassung von meist Geld oder auch Waren (Sachdarlehen) bzw. sonstigen Gegenständen, von einem Darlehensgeber an einen Darlehensnehmer. Häufig wird hierbei auch eine Tilgungsvereinbarung getroffen. Ansonsten wird die Rückzahlung bei Kündigung des Vertrages fällig.

Kredite für private Kunden

  • nicht zu verwechseln mit dem Privatkredit (Kreditgeber ist eine Privatperson)
  • in der Regel für abhängig beschäftigte oder Privatpersonen, die kein Gewerbe betreiben
  • es gelten besondere Vorschriften des Verbraucherschutzes (Preisangabernverordnung, Ausweisung des effektiven Jahreszinses) für die bessere Vergleichbarkeit
  • Kunde muss volljährig sein

Kredite für Geschäftskunden

  • meist Vollkaufleute
  • Regeln des Verbraucherschutzes finden hier keine Berücksichtigung
  • reicht von Kreditfinanzierung bis sonstigen Finanzierungen

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